Vor allem für BerufseinsteigerInnen
ist der erste Arbeitstag in einem neuen
Unternehmen eine aufregende Sache. Was
wird mich wohl erwarten? Wie werden
mich die KollegInnen aufnehmen? Welche
Aufgaben werde ich bekommen? Habe
ich mich wirklich für die richtige Firma
entschieden? Werde ich die Erwartungen
des Unternehmens erfüllen? Fragen über
Fragen.
Gleich vorweg: Es ist völlig normal,
wenn Sie – trotz aller Vorfreude – dem
ersten Tag im neuen Job mit gemischten
Gefühlen entgegensehen. Damit Ihr Einstieg
so angenehm wie möglich verläuft,
haben wir die wichtigsten "Spielregeln" für
Sie zusammengefasst.
Die ersten Tage im neuen Job
Das Bewerbungsverfahren haben Sie gemeistert, der Arbeitsvertrag ist unterzeichnet – wenn der erste Arbeitstag dann tatsächlich vor der Tür steht, ist die Aufregung meist groß.
Tipps für einen erfolgreichen Start
-
Achten Sie darauf, dass Sie pünktlich zu
Arbeitsbeginn erscheinen.
- Seien Sie jedem gegenüber, dem Sie
begegnen, höflich und stellen Sie sich
vor (falls dies nicht Ihre Chefin/Ihr Chef
tut) – nicht nur Ihren unmittelbaren
KollegInnen, sondern auch PortierInnen
und AssistentInnen. Bedenken Sie, dass diese oft wichtige "Verbündete" sein
können.
- Grüßen Sie jeden, der Ihnen begegnet
und schauen Sie Ihrem Gegenüber
dabei in die Augen.
- Kleiden Sie sich am ersten Tag im
Zweifelsfall eher zu konservativ als zu
lässig. Achten Sie darauf, wie sich Ihre
KollegInnen anziehen und passen Sie
Ihren Kleidungsstil in den nächsten Tagen
dem Firmen-Dresscode an. Damit
signalisieren Sie Ihre Bereitschaft, sich
in die Unternehmenskultur einzufügen.
- Gehen Sie kommunikativ und offen auf
Ihre neuen KollegInnen zu, seien Sie
aber nicht aufdringlich – v.a. dann nicht,
wenn Sie merken, dass jemand gerade
sehr beschäftigt ist.
- Versuchen Sie, sich alle Namen und Gesichter
möglichst schnell einzuprägen.
"Schlagen" Sie dazu eventuell auf der
Website des Unternehmens nach (falls
die MitarbeiterInnen dort namentlich
und mit Foto angeführt werden).
- Auch wenn Sie merken, dass sich
alle "duzen", sollten Sie von sich aus
erst einmal beim "Sie" bleiben und
abwarten, bis man Ihnen das Du-Wort
anbietet.
- Beobachten Sie in den ersten Tagen
aufmerksam die Firmen-Rituale und
Umgangsformen. So können Sie etwaige
"Fettnäpfchen" vermeiden.
- Zeigen Sie sich interessiert und stellen
Sie Fragen – v.a. wenn Sie sich bezüglich Ihrer Aufgaben und Kompetenzen
unsicher sind. Aber auch mit generellen
Fragen zur Abteilung und zum Unternehmen
bezeugen Sie Interesse und
Engagement.
- Bitten Sie Ihre Vorgesetzten/KollegInnen
um Arbeit, falls Sie nicht ausreichend
zu tun haben. Leider sind viele
Firmen nur schlecht auf die Einschulung
ihrer MitarbeiterInnen vorbereitet
und stoßen diese ins "kalte Wasser".
- Signalisieren Sie Lernbereitschaft.
- Zeigen Sie Flexibilität und bleiben Sie –
gerade in den ersten Tagen – auch mal
ein bisschen länger, falls erforderlich.
- Fragen Sie nach, ob es üblich ist, "Einstand" zu feiern. Falls ja, organisieren Sie einen kleinen Umtrunk – eine gute Gelegenheit, um auch mit KollegInnen, mit denen Sie vielleicht nicht unmittelbar zu tun haben, ins Gespräch zu kommen.
Was Sie unbedingt vermeiden sollten
-
Auch wenn Sie stolz auf Ihren Abschluss
mit Auszeichnung oder Ihre bisherigen
beruflichen Erfolge sind, sollten
Sie damit auf keinen Fall prahlen. Das
könnte überheblich wirken.
- Halten Sie sich am Anfang mit Verbesserungsvorschlägen
zurück, sondern
verschaffen Sie sich erst einen Überblick.
Notieren Sie sich Ihre Eindrücke
und Beobachtungen und bringen Sie diese erst vor, wenn sie gut etabliert
sind. Wer "alles besser weiß", macht
sich meist nicht sehr beliebt.
- Verbünden Sie sich nicht gleich in den
ersten Tagen mit anderen MitarbeiterInnen,
sondern versuchen Sie erst,
die Machtverhältnisse und eventuelle
Konfliktherde in der Abteilung/im Unternehmen
zu durchschauen.
- Äußern Sie sich keinesfalls schlecht
über ehemalige ChefInnen oder KollegInnen
– das wirft kein gutes Licht auf
Sie.
- Geben Sie keine zu intimen Details aus
Ihrem Privatleben preis – dies könnte
gegen Sie verwendet werden.
- Seien Sie kommunikativ und offen, distanzieren Sie sich aber von jeglichem Klatsch und Tratsch.
Tipp
Geben Sie auf keinen Fall zu schnell auf,
wenn Probleme auftauchen. Auch wenn
die Chemie mit den KollegInnen am Anfang
vielleicht noch nicht ganz stimmt oder
die Aufgaben unbewältigbar oder langweilig
erscheinen. Geben Sie sich und dem
neuen Job eine Chance. Manche Dinge
entwickeln sich erst mit der Zeit.